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Wir sind wieder im Insel Boten

Großer Ansturm bei der Premiere Erste Versammlung des Wrixumer Mühlenvereins gut besucht / Sanierung des Kulturdenkmals erreicht beträchtliche Dimensionen
„Unser Vorgänger hätte sich gefreut, wenn die Bude so voll wie heute gewesen wäre.“ Heidi Braun, Vorsitzende des Mühlenvereins und Wrixums Bürgermeisterin, war überwältigt von der großen Zahl der Teilnehmer an der ersten Mitgliederversammlung. Gerade einmal zwei Monate jung ist der Verein, der sich den Erhalt der Mühle auf die Fahnen geschrieben hat, aber er kann schon über 200 Mitglieder vorweisen, die fast vollzählig erschienen waren. Heidi Braun ließ kurz noch einmal die Entwicklung der vergangenen Monate Revue passieren, die dann im Mai in den Kauf der Mühle für 235 000 Euro mündete. Ursprünglich sollte das Anwesen 560 000 Euro kosten, informierte die Vereinsvorsitzende, und die Gemeinde sei auch, was den Kauf betraf, sehr verhalten gewesen. „Wir hatten gerade erst den ‚Wrixumer Hof‘ gekauft und waren auch vom Argument nicht überzeugt, dass die Mühle das Wappen der Gemeinde ziert. Es ist billiger, ein neues Wappen zu erfinden, als eine alte Mühle zu kaufen“, so die Bürgermeisterin. Letztendlich entschloss sich die Gemeinde zum Erwerb und es wurde der Mühlenverein gegründet, dessen Aufgabe die Sanierung des alten Gebäudes ist. Dass dieses Vorhaben beträchtliche Dimensionen erreicht, machte Heidi Braun mit der Aufzählung der „Schwachstellen“ deutlich: Die Wände sind nass, neue Flügel müssen her, die Mühlenkappe muss erneuert werden und der „Charme“ des dunklen Restaurants muss verschwinden. Damit werden auch die Lesebrillen verschwinden, die man bei der ersten Begehung der Räume auf allen Tischen vorgefunden hatte. „Diese Brillen haben uns wirklich in Staunen versetzt“, so Heidi Braun. Inzwischen sind die Verantwortlichen nicht auf der faulen Haut gelegen. Vielmehr nahmen sie Kontakt mit Denkmalschützern sowie Mühlen- und Bausachverständigen auf. Ziel ist, den historischen Teil des Anwesens, das ein eingetragenes Kulturdenkmal ist, wieder so in Schuss zu bringen, dass tatsächlich wieder Getreide gemahlen werden kann. „Wir hätten dann die einzige Mühle in Deutschland, die tatsächlich noch ihre Funktion erfüllt.“ Doch zunächst gilt es, das benötigte Geld für die Sanierung aufzutreiben. Die Chancen sind nicht schlecht, so Braun, „dass wir Zuschüsse bekommen“. Nachdem das Finanzamt nun auch seine Zustimmung gab, können Spendenbescheinigungen ausgestellt werden. „Wir müssen jetzt zwei Jahre lang Vollgas geben, damit wir unser Ziel erreichen“. Das könne der Vorstand aber nicht alleine, sondern er benötige die Mithilfe aller Mitglieder. Der Auftakt dafür ist das Großreinemachen in der Mühle, das am Sonnabend, 23. Juli, ab 9 Uhr angesetzt ist. Am 6. August soll die Mühle der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und am 19. August ist ein weiterer Tag der offenen Tür geplant. Auch Führungen sollen weiter angeboten werden. Ein weiteres großes Ereignis, bei dem wiederum der Einsatz der Mitglieder gefragt ist, wird am Sonnabend, 30. Juli, stattfinden. Dann organisiert der Golfclub Partee-People in Oevenum ein Turnier für alle, gleichgültig, ob Profi oder Anfänger. Der Erlös dieser Veranstaltung soll der Wrixumer Mühle zugute kommen. len
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